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GRÜNE ENERGIE

GRÜNER STROM AUS DEM OFFSHORE-WINDPARK ENBW HE DREIHT

Im Dialog

Mittwoch, 15. November 2023, 7:30 Uhr: Chilehaus im Kontorhausviertel (Hamburg)
Die Sonne ist noch nicht aufgegangen und das Chilehaus, ein UNESCO-Weltkulturerbe, erstrahlt noch im nächtlichen Glanz.

Im Offshore-Wind-Büro von EnBW (Energie Baden-Württemberg AG) treffen sich zu dieser frühen Stunde bereits Dr.-Ing. Thomas Schrey (PPA Originator bei EnBW) und Dr.-Ing. David Gohsen (Head of Portfolio Management Strom bei Evonik) zu einem gemeinsamen Gespräch über den zukünftigen Offshore-Windpark EnBW He Dreiht und das damit verbundene Power Purchase Agreement (PPA) für den Bezug von Grünstrom.

Dr.-Ing. David Gohsen (Evonik) und Dr.-Ing. Thomas Schrey (EnBW) im Offshore-Büro von EnBW.
Blick in den Bug des Chilehauses.
Besprechung am Lageplan des neuen Offshore-Windparks EnBW He Dreiht.

David Gohsen: Hallo Thomas, schön, dich zu sehen und vielen Dank, dass wir uns heute in eurem Offshore-Wind-Büro in Hamburg treffen können, um über unseren gemeinsamen langfristigen Grünstromliefervertrag zu sprechen.

Thomas Schrey: Hallo David, schön, dass du es zu uns ins Chilehaus im Kontorhausviertel geschafft hast. Dieses schiffsförmige denkmalgeschützte Gebäude ist fast 100 Jahre alt und ein UNESCO-Weltkulturerbe.

David: So wie das Chilehaus damals bekanntermaßen ein Symbol für den wirtschaftlichen Aufschwung darstellte, wollen wir bei Evonik heute auch die Energiewende vorantreiben und aktiv mitgestalten. Insbesondere wollen wir bis 2030 unseren externen Strombezug gänzlich grün gestellt haben. Für unsere nachhaltige Unternehmensstrategie stellen grüne Energien und deren CO2-Reduktion einen wesentlichen Bestandteil dar. Mit unserem Bezug von 150 MW elektrischer Leistung aus dem Offshore-Windpark EnBW He Dreiht werden wir ab 2026 mehr als ein Drittel des gesamten Strombedarfs von Evonik in Europa abdecken. Dies ist ein wichtiger nächster Schritt zur Reduktion unserer CO2-Emissionen. Allein durch die Zusammenarbeit wird bereits eine Verringerung um 150.000 Tonnen CO2 pro Jahr erreicht werden.

Thomas, du kannst uns doch sicherlich das Projekt weiter beschreiben und über den aktuellen Stand informieren.

Thomas: „Er dreht“ – treffender könnte der niederdeutsche Name des dritten Windparks der EnBW in der Nordsee – EnBW He Dreiht – es nicht beschreiben: Ab Ende 2025 gehen die 64 Windräder mit einer installierten Leistung von 960 MW rund 90 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum und 110 Kilometer westlich von Helgoland ans Netz. Als einer der ersten förderfreien Offshore-Windparks verdoppelt er nahezu auf einen Schlag das Offshore-Portfolio der EnBW von bislang 976 MW.

Nach der Inbetriebnahme der Nordsee-Windparks EnBW Hohe See und Albatros bewegt sich der Windpark EnBW He Dreiht schon wieder in ganz anderen Dimensionen: Für die Anlagen vom Typ Vestas V236-15 mit einer Leistung von jeweils 15 MW ist es der erste kommerzielle Einsatz dieses Anlagentyps. Damit nimmt die EnBW erneut eine Pionierrolle auf hoher See ein. Mit einer installierten Gesamtleistung von 960 MW gehört EnBW He Dreiht außerdem zu den derzeit Europa weit größten Projekten der Energiewende und wird rein rechnerisch 1,1 Millionen Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgen.

In einer Nabenhöhe von 142 Metern überstreicht der Rotor mit einem Durchmesser von 236 Metern bei einer Umdrehung eine Fläche von 43.742 Quadratmetern – das entspricht der Fläche von sechs Fußballfeldern. Der europäische Netzbetreiber TenneT TSO wird die Anbindung ans Stromnetz mit einer Offshore-Konverterstation und zwei Hochspannungs-Gleichstrom-Kabeln sicherstellen. Die Gesamtkabellänge von 230 km teilt sich auf in 120 km Seekabel und 110 km Landkabel.

„Insbesondere wollen wir bis 2030 weltweit unseren externen Strombezug gänzlich grün gestellt haben.“ Dr.-Ing. David Gohsen (Evonik)
„EnBW He Dreiht ist ein rein privatwirtschaftlich finanziertes Projekt und wird einer der ersten förderfreien Windparks in Deutschland sein!“ Dr.-Ing. Thomas Schrey (EnBW)

Nachdem die Transition-Piece-Fertigung bereits zu Beginn 2023 aufgenommen wurde, startete mittlerweile auch die Fertigung der Monopiles sowie der Verkabelung. Auch die Produktion der Windturbinen ist vor kurzem aufgenommen worden. Das Projekt befindet sich insgesamt von Seiten der Genehmigung, Finanzierung und Fertigung absolut im Zeitplan. David, kannst du mir eigentlich eure Motivation erläutern, warum ihr an unserer Offshore-Wind Ausschreibung teilgenommen habt?

David: Das ist eine spannende Frage. Die Vorteile von Offshore-Windenergie liegen auf der Hand: Mit ihrer Stromerzeugung durch Windkraftanlagen auf dem Meer geht insbesondere eine höhere und stetigere Windgeschwindigkeit einher.

Deshalb können Offshore-Windparks im Verhältnis ca. doppelt so viel Strom wie vergleichbare Anlagen an Land produzieren. Sie tragen damit zu einer hohen Verlässlichkeit und Gleichmäßigkeit bei der Stromerzeugung bei und stellen somit eine attraktive Erzeugungsform auf Basis erneuerbarer Energien dar.

Mit unserem Commitment möchten wir die Errichtung weiterer Erneuerbarer-Energien-Anlagen bewirken und die Energiewende vorantreiben. Mit unserem Vertrag konnte somit erst die Finanzierung erreicht und die Realisierung des Offshore-Windparks angegangen werden. Diese sogenannte Additionalität stellt für uns einen wichtigen Aspekt für EnBW He Dreiht und unsere Teilnahme an der Ausschreibung dar. Thomas, du kannst uns sicherlich erläutern, was denn genau diese PPAs sind und welche Funktion diese für euch haben.

Thomas: Sehr gerne. Power Purchase Agreements – kurz PPAs – sind grundsätzlich langfristige Abnahmevereinbarungen zwischen Erzeuger und oftmals großindustriellen Abnehmern – wie in unseren gemeinsamen PPAs sogar über 15 Jahre. Diese beziehen damit direkt physisch Grünstrom aus dieser Erneuerbaren-Energien-Anlage, zumeist zu vorab vereinbarten festen Konditionen. Lass mich die PPAs als ein zentrales Element der Energiewende bezeichnen, die dabei helfen, die verlässliche Finanzierung von großen Projekten zu garantieren, indem dieses dem Parkbetreiber kalkulierbare Einnahmen gewährleistet. Und unser Windpark EnBW He Dreiht ist ein gutes Beispiel dafür.

Die mit euch in einem sehr frühen Projektstadium abgeschlossenen Stromlieferverträge haben mit den Ausschlag gegeben, dass der Aufsichtsrat bei EnBW für diesen Windpark bereits im März 2023 die finale Investmententscheidung getroffen hat. Somit schreitet dieses rein privatwirtschaftlich finanzierte Projekt weiter voran und EnBW He Dreiht wird einer der ersten förderfreien Windparks in Deutschland!

Das Chilehaus – ein UNESCO-Weltkulturerbe

„Diese markante Gebäudespitze verfügt übrigens über den europaweit spitzesten Fassadenwinkel.“

Seit dem 5. Juli 2015 ist das Kontorhausviertel zusammen mit der Hamburger Speicherstadt und dem Chilehaus zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

Das Chilehaus ist ein von 1922 bis 1924 erbautes Kontorhaus im Hamburger Kontorhausviertel. Die Architektur von Fritz Höger war beispielgebend für den Backsteinexpressionismus der 1920er Jahre. Der Bau stellt mit seinen 36.000 m2 Bruttogeschossfläche und bis zu zehn Stockwerken mit 2.800 Fenstern auf einer Grundfläche von 5950 m2 eines der ersten Hamburger Hochhäuser dar. Mit seiner an einen Schiffsbug erinnernden Spitze nach Osten ist es zu einer Ikone des Expressionismus in der Architektur geworden.

Es hat nicht nur eine einzigartige Architektur, sondern es ist zugleich auch ein Symbol des wirtschaftlichen Aufschwungs der Hansestadt. Mittlerweile ist das Chilehaus zu einer Touristenattraktion avanciert. Besonders lohnt es sich, auch die charmanten Details der Innenarchitektur zu entdecken: Seien es die denkmalgeschützten Böden aus Linoleum, die Mahagoni-Kassettentüren der Treppenhäuser mit handgearbeiteten Messinggriffen oder die wunderschönen Ornamente. Für seine Errichtung hat der Kaufmann Henry Brarens Sloman 1922 4,8 Millionen Ziegelsteine erworben.


Im Podcast

Dr.-Ing. David Gohsen (Evonik) und Dr.-Ing. Thomas Schrey (EnBW) im Gespräch über…
…den Offshore-Windpark EnBW He Dreiht.

Dr.-Ing. David Gohsen (Evonik) und Dr.-Ing. Thomas Schrey (EnBW)

Im Video

DR.-ING. DAVID Gohsen (Evonik) und Dr.-Ing. Thomas Schrey (EnBW) im Gespräch über…
…den Offshore-Windpark EnBW He Dreiht.
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