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Umwelt

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  • Validierung unserer Klimaziele durch SBTi
  • Langfristige Abnahmeverträge für Windenergie und Fotovoltaik
  • Signifikanter Ausbau des Grünstromanteils
  • Neue Grundsatzpapiere für Klima und Wasser
  • Ausweitung unserer Analysen bei Wasser und Biodiversität

Als Spezialchemieunternehmen sind wir uns der Auswirkungen unserer Produktionstätigkeit auf die Umwelt bewusst. Um diese zu minimieren, setzen wir uns ehrgeizige Ziele und ergreifen vielfältige Maßnahmen. Bekämpfung Klimawandel, Grüne Energie, Wassermanagement und Biodiversität zählen laut unserer Wesentlichkeitsanalyse zu den wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen für Evonik.

Bekämpfung Klimawandel

Die Bekämpfung des Klimawandels – eines unserer wesentlichen Themen – und Extremwetterereignisse sind eine große gesellschaftliche Herausforderung, der auch wir uns stellen. Die Reduzierung sämtlicher klimarelevanter Emissionen und sonstiger Einflüsse auf die Umwelt durch unsere Geschäftstätigkeit treiben wir weiter voran. Um den Auswirkungen des Klimawandels aktiv zu begegnen, haben wir uns 2022 neue ambitionierte Ziele gesetzt. Darüber hinaus ist die Reduzierung unserer CO2-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) in der Vorstands- und Managementvergütung verankert. Bei Investitionsentscheidungen berücksichtigen wir einen CO2-Preis als zusätzliche Planungsprämisse. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette arbeiten wir, oft gemeinsam mit Lieferanten und Kunden, an innovativen und emissionssenkenden Lösungen.

Klimaziele 2021 – 2030

Im Jahr 2022 hat Evonik sich zur Science Based Target initiative (SBTi) bekannt. SBTi ist eine Partnerschaft von CDP, United Nations Global Compact, World Resources Institute und World Wide Fund for Nature. Die Initiative definiert und fördert Best Practices im Bereich der wissenschaftsbasierten Zielsetzung und bewertet entsprechende Ziele von Unternehmen auf unabhängiger Basis. Inzwischen ist sie zum international anerkannten Standard geworden. Im Berichtsjahr hat SBTi die von Evonik eingereichten Emissionsreduktionsziele erfolgreich validiert.

„Die Validierung unserer Klimaziele durch SBTi gibt uns die Gewissheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Sie sind für uns Ansporn, auch in Zukunft an einer weiteren deutlichen Reduzierung unserer Emissionen zu arbeiten und einen wichtigen Beitrag zur Begrenzung der globalen Klimaerwärmung zu leisten.“

Holger Höcker | Vice President Safety, Strategy & Controlling, ESHQ

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Klimaziele 2021 – 2030

Ausblick 2030 – 2050
Auf unserem Klimapfad legen wir den Fokus derzeit auf die Senkung unserer Scope-1- und Scope-2-Emissionen. Wichtige Hebel bis 2030 sind der Ausstieg aus der Kohlekraft, die Umstellung auf grünen Strom und die Steigerung der Prozess- und Energieeffizienz an unseren Standorten, insbesondere durch Best-Practice-Anwendungen. Unterstützt wird dies durch digitale Prozesstechnologien und den Aufbau eines Sustainability Data Management Systems.

Evonik Carbon Footprint

Besonderes Augenmerk richtet Evonik auf die Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette. Seit 2008 berichten wir eine umfassende Treibhausgasbilanz – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zur Entsorgung der Produkte. Maßgebliche Kenngröße ist der sogenannte „Carbon Footprint“, der „CO2e-Fußabdruck“. Bilanziert werden direkte Energie- und Prozessemissionen von Evonik (Scope 1), Emissionen aus eingekaufter Elektrizität und Wärme (Scope 2) sowie ausgewählte vor- und nachgelagerte Emissionen (Scope 3). Dazu zählen Emissionen aus der Herstellung eingekaufter Rohstoffe, Dienstleistungen und Anlagegüter, energiebedingte Emissionen außerhalb von Scope 1 und Scope 2, Emissionen aus eingehenden und ausgehenden Transporten, aus der Entsorgung von Abfällen, durch Geschäftsreisen und Pendeln der Mitarbeiter, durch den Energiebedarf von Bürogebäuden sowie Emissionen aus Nutzung, Entsorgung und Recycling verkaufter Produkte.

Grüne Energie

Grüne Energie ist eines unserer drei wesentlichen Top-Themen. Im Berichtsjahr haben wir hier gute Fortschritte im Hinblick auf die strategische Transformation von Evonik erzielet. Der Fokus unserer Standorte ist klar festgelegt: Die Versorgung wird langfristig auf erneuerbare Energieträger umgestellt. In Europa, Asien, Nord-und Südamerika beziehen oder erzeugen derzeit mehr als 50 Standorte nachhaltige Energien. Das entspricht einer Einsparung von rund 410.000 Tonnen CO2 pro Jahr. An unseren europäischen Standorten werden wir zukünftig deutlich unabhängiger von fossilen Energieträgern. Neben Grünstrom wächst für Evonik auch die Bedeutung von Biomethan als Ersatz für fossiles Erdgas.

Energiemanagementsystem und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz

Evonik will bis 2025 den absoluten und spezifischen Energieverbrauch des Unternehmens um jeweils 5 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2020 senken. Dazu tragen neue Technologien und effiziente Prozesse bei.

Wassermanagement

Evonik verwendet Wasser möglichst sparsam und arbeitet daran, die Emissionen weiter zu verringern. Im Berichtsjahr hat Evonik ein Grundsatzpapier zum Thema Wasser verabschiedet. Unser Ziel ist, im Zeitraum 2021 bis 2030 die spezifische Süßwasserentnahme bezogen auf die Produktionsmenge um 3 Prozent zu senken.

Wir setzen unsere Arbeiten an den bestehenden Wassermanagementthemen fort und beobachten auch weiterhin unsere Standorte in Wasserstressgebieten. Die ausreichende Verfügbarkeit der Ressource Wasser als Kühl- und Produktionsmedium spielt für die Produktion von Evonik eine entscheidende Rolle. Wir analysieren daher regelmäßig die kurz-, mittel- und langfristigen Wasserrisiken an unseren Standorten. Unseren Ansatz zur Bewertung von Wasserstress an den Standorten haben wir daher im Berichtsjahr auf eine ganzheitliche Bewertung von Wasserrisiken erweitert. Mit Hilfe des WWF Water Risk Filter analysieren wir mehrere Aspekte physikalischer Risiken wie Wasserstress, Überflutung oder Wasserqualität. Zusätzlich werden Reputationsrisiken wie beispielsweise Wasserkonflikte oder Medienberichterstattung sowie regulatorische Risiken bewertet.

Emissionen in Gewässer

An unseren Standorten wollen wir einen Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Wasserressourcen leisten. Daher prüfen wir bereits bei der Planung neuer Produktionsanlagen den Einsatz abwasserfreier oder abwasserarmer Verfahren.

„Die Aufbereitung organisch hochbelasteter Prozessabwässer und Schlämme über anaerobe Verfahren benötigt im Vergleich zur Verbrennung oder zur aeroben biologischen Behandlung kaum Energie und verursacht so gut wie keine Rückstände zur Deponierung. Zudem wird wertvolles Biogas erzeugt und CO2 reduziert. Hierzu haben wir verschiedene Konzepte zur Umsetzung erarbeitet.“

Matthias Woyciechowski | Senior Expert Environmental Technologies

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Abfallmanagement

Unser Bestreben, Produktionsabfälle weiter zu verringern, folgt einem klaren Prinzip: Abfälle sind in erster Linie zu vermeiden, andernfalls stofflich zu verwerten oder zur Energiegewinnung zu nutzen und erst als dritte Option sicher zu beseitigen. Evonik setzt mit diesem Prinzip die fünfstufige, in der EU gesetzlich geltenden Abfallhierarchie um. Als Spezialchemieunternehmen erforschen und entwickeln wir zudem Lösungen zum mechanischen und chemischen Recycling.

Biodiversität

Biodiversität gehört zu den 15 wesentlichen Themen von Evonik. Wir sind uns bewusst, dass unsere Geschäfte Chancen und Risiken in Bezug auf die Biodiversität bergen. Dies umfasst unter anderem den Verlust bzw. die Bewahrung der biologischen Vielfalt an Land und im Meer, einschließlich mikrobieller Organismen. Unterbrechungen von Lieferketten und den Stillstand unserer Produktion durch den Verlust von Biodiversität und geschädigte Ökosysteme gilt es zu vermeiden.

„Im Rahmen der Erneuerung der Eisenbahnbrücke über den Silvertbach in Marl haben wir alle ökologischen Aspekte berücksichtigt und diese mit dem NABU, den Bürgern, der Stadt und dem Kreis abgestimmt. Bei der Maßnahme wird der Silvertbach in dem betroffenen Bereich renaturiert und im Brückenkörper ein Fledermaus-Winter-Quartier eingerichtet.“

Thomas Kruck | Projektleiter Engineering Bau

biodiversitaet

Ausgangspunkte für unsere Beschäftigung mit der Biodiversität sind klassische Umweltthemen – wie Emissionen in Gewässer und die Luft sowie das verantwortungsvolle Wasser- und Abfallmanagement –, über die wir regelmäßig berichten. Darüber hinaus adressieren wir in der Nachhaltigkeitsanalyse unserer Geschäfte folgende Aspekte der Biodiversität: Wasser, Eutrophierung, Versauerung, Landnutzung, Verwendung nachwachsender Rohstoffe, Emissionen von kritischen und persistenten Chemikalien sowie Mikroplastik. Unsere Beiträge zur Erhaltung der Biodiversität bündeln wir in der Sustainability Focus Area „Safeguard Ecosystems“.

Im Berichtsjahr beteiligten wir uns in verschiedenen Arbeitsgruppen des VCI und BDI zum Thema Biodiversität und an Konsultationen. Ebenso haben wir unsere Gespräche mit der Europäischen Kommission zur EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 mit Fokus auf die geplante EU-Bodengesetzgebung fortgesetzt.

Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr interne Expertengruppen ins Leben gerufen, die sich mit relevanten Themen zu Biodiversität auseinandersetzen. Wir haben angefangen, neue Berichtsrichtlinien und Methoden zu analysieren sowie zusätzliche Kennzahlen zum Thema Biodiversität zu definieren und zu ermitteln.

Ökosystemdienstleistungen und direkte Triebkräfte des Biodiversitätsverlusts nach IPBES

Biodiversität und Ökosysteme bilden die Grundlage für lebenswichtige Prozesse im Sinne des Naturkapitals, sie erbringen sogenannte Ökosystemdienstleistungen. Diese lassen sich in vier Kategorien einteilen:

  • Bereitstellende Dienstleistungen (z.B. Holz, Wasser, saubere Luft)
  • Regulierende Dienstleistungen (z.B. Klimaregulation, Schadstoffabbau, Selbstreinigung von Gewässern)
  • Unterstützende Dienstleistungen (z.B. Stickstoff- und Kohlenstoffkreislauf, Wasserkreislauf, Bodenbildung)
  • Kulturelle Dienstleistungen (z.B. Erholung, Freizeitgestaltung, spirituelle Erfüllung)

Auf diese Dienstleistungen stützen sich Gesellschaften und Wirtschaftssysteme. Der UN-Weltbiodiversitätsrat IPBES publizierte, dass aufgrund anthropogener Einflüsse weltweit die biologische Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen zurückgehen. Gemäß IPBES sind die direkten Triebkräfte des Biodiversitätsverlustes und des Verlustes von Ökosystemen:

  • Veränderte Land-/Meeresnutzung
  • Direkte Ausbeutung
  • Klimawandel
  • Verschmutzung
  • Invasive gebietsfremde Arten

Kapitel im Nachhaltigkeitsbericht

Unsere Ziele

Nachfolgend unsere Ziele im Handlungsfeld „Umwelt“.

Zielerreichung 2023
Ampel gelb Reduzierung der absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 25 Prozent im Zeitraum 2021 – 2030 (Status: – 15 Prozent)
Ampel gelb Reduzierung der absoluten Scope-3-Emissionen1 um 11 Prozent2 im Zeitraum 2021 – 2030 (Status: – 17 Prozent)
Ampel gelb Reduzierung des absoluten und spezifischen Energieverbrauchs um jeweils 5 Prozent im Zeitraum 2020 – 2025 (Status: –8 Prozent absolut; +10 Prozent spezifisch)
Ampel gelb Umstellung des extern bezogenen Stroms auf 100 Prozent Grünstrom bis 2030 (Status: +35 Prozent)
Ampel gelb Reduzierung der spezifischen Süßwasserentnahme um 3 Prozent bezogen auf die Produktionsmenge im Zeitraum 2021 – 2030 (Status: +12 Prozent)
Ampel gelb Reduzierung der spezifischen Produktionsabfallmenge um 10 Prozent bezogen auf die Produktionsmenge im Zeitraum 2021 – 2030 (Status: +8 Prozent)
Ziele 2024 ff.
Reduzierung der absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 25 Prozent im Zeitraum 2021 – 2030
Reduzierung der absoluten Scope-3-Emissionen1 um 11 Prozent2 im Zeitraum 2021 – 2030
Reduzierung des absoluten und spezifischen Energieverbrauchs um jeweils 5 Prozent im Zeitraum 2020 – 2025
Umstellung des extern bezogenen Stroms auf 100 Prozent Grünstrom bis 2030
Reduzierung der spezifischen Süßwasserentnahme um 3 Prozent bezogen auf die Produktionsmenge im Zeitraum 2021 – 2030
Reduzierung der spezifischen Produktionsabfallmenge um 10 Prozent bezogen auf die Produktionsmenge im Zeitraum 2021 – 2030

Ziel nicht erfülltZiel teilweise erfüllt bzw. Zielhorizont nach 2022Ziel erfüllt

1 Scope-3-Emissionen aller Upstream-Kategorien und der Downstream-Kategorie „Transport und Distribution“ entsprechend der Definition unseres SBTi-Ziels“.
2 Exakter Wert: 11,07 Prozent.

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